Pflanzenlexikon
Apfelbaum
Der Apfel ist die beliebteste Frucht in der Schweiz. Deshalb wetten wir darauf, dass du bereits einen vernascht hast. Na, welches ist deine Lieblingssorte? 😋🍏

- Licht & Standort des Apfelbaums
- Apfelbaum einpflanzen oder eintopfen
- Apfelbaum umsetzen oder umtopfen
- Apfelbaum giessen
- Apfelbaum düngen
- Ist der Apfelbaum giftig?
- Apfelbaum binden
- Apfelbaum schneiden
- Apfelbaum ernten
- Apfelbaum vermehren
- Apfelbaum überwintern
- Krankheiten & Schädlinge vom Apfelbaum
- Apfelbaum-Sorten
- Wachstum & Grösse des Apfelbaums
Offizielle Bezeichnung
Malus domestica
Alternative Namen
Apfelbaum, Kulturapfel
Herkunft & Verbreitung
Die meisten Apfelbaum-Arten findet man in den nördlichen gemässigten Zonen in Europa, Asien und Nordamerika. Und inzwischen gibt es auch unglaublich viele speziell gezüchtete Hybride.
Wuchsart
Wie der Name schon verrät, ist der Apfelbaum ein Baum. Somit hat er nur einen einzigen Stamm.
Fun Fact
Der wissenschaftliche Gattungsname Malus wurde vom lateinischen Wort «malum» abgeleitet, was auf Deutsch «Apfel» bedeutet – sehr kreativ, oder? 😅
Immergrün
Nein, der Apfelbaum ist nicht immergrün. Zum Überwintern wirft er seine Blätter ab, jedoch werden im Frühling wieder neue wachsen.
Mehrjährig
Ja, der Apfelbaum ist eine mehrjährige Pflanze. Du wirst also über viele Jahre hinweg deine eigenen Früchte pflücken können.
Winterhart
Ja, der Apfelbaum ist winterhart und kann das ganze Jahr über problemlos draussen stehen.
Licht & Standort des Apfelbaums
Hast du eine sehr sonnige Terrasse oder einen Garten, der nach Süden zeigt? Perfekt, denn dort fühlt sich der Malus am wohlsten.
Egal ob du deinen Apfelbaum direkt im Garten einpflanzt oder als Kübelpflanze hältst, der ideale Standort ist hell mit viel Sonne. 🌞
Im Garten kannst du deinen Apfelbaum beispielsweise auch in eine sonnige Steinrabatte pflanzen.
Dabei musst du einfach darauf achten, dass die Wurzeln genügend Erde zur Verfügung haben.

Apfelbaum pflanzen oder eintopfen
Deinen Apfelbaum musst du nicht unbedingt im Garten einpflanzen. Du kannst ihn auch als Kübelpflanze auf deinem Balkon halten. Wir zeigen dir, wie’s geht:
Los geht’s mit dem Pflanzen im Garten. Wenn du deinen Apfelbaum lieber für den Balkon eintopfen möchtest, erfährst du etwas weiter unten, was du dabei beachten musst.
Warum du die Oberfläche des Erdballens deines Apfelbaums nur mit einer dünnen Erdschicht bedecken solltest:
Alle Apfelbäume, die man kaufen kann, sind veredelt. Das bedeutet, dass eine bestimmte Malus-Sorte auf den Stamm einer anderen Apfelbaum-Sorte gepflanzt wurde. Diese «Unterlage» wurde gewählt, weil sie bspw. besonders starke Wurzeln hat, schneller wächst oder sehr resistent gegen Pilze ist.
Kurz: Zwei Bäume wurden in der Mitte halbiert und dann verkehrt wieder zusammengesteckt. 😜Der Übergang zwischen diesen beiden Apfelbaum-Sorten wird «Veredlungsstelle» genannt. Diese sieht aus wie eine Knolle und sollte niemals Bodenkontakt haben. Ansonsten würde nämlich der obere Stamm (die «Edelapfelsorte») austreiben und die robuste «Unterlage» hätte keinen Nutzen mehr.

Die Verdickung am Stamm nennt man «Veredlungsstelle». Sie darf nie unter die Erdoberfläche gepflanzt werden.
Apfelbaum im Garten pflanzen
Hast du in deinem Garten das perfekte Plätzchen für deinen Apfelbaum gefunden? Dann ist es Zeit, ihn richtig einzupflanzen:

- Nimm eine Schaufel und grabe ein Loch. Dieses sollte in der Höhe und Breite 1.5 mal so gross sein wie der Wurzelballen des Apfelbaums. Sobald rings um den Wurzelballen je eine Faust von dir Platz hat, ist das Loch tief genug.
- Mische nun die ausgebuddelte Erde mit einer Gartenerde im Verhältnis 1:1.
- Leere eine Schicht von diesem Erdgemisch in das Loch.
- Drücke die Erde im Loch mit den Händen leicht fest.
- Check: Stelle den Apfelbaum ins Loch. Die obere Kante seines Erdballens sollte bodeneben aufliegen. Falls er noch zu tief sitzt, musst du mehr Erde dazugeben.
- Fülle mit Erde auf und drücke die Oberfläche rings um den Wurzelballen leicht an, ohne die Wurzeln selbst herunterzudrücken. Achte darauf, dass die Oberfläche des Erdballens mit maximal 5 mm Erde bedeckt wird.
- Nimm ein bisschen Erde und forme einen Kreis um den eingegrabenen Apfelbaum. Dies stellt sicher, dass das Wasser beim Giessen nicht davonfliesst.
- Gib eine grosszügige Menge Wasser seitlich in die Erde.
- Nach einer Woche kannst du den Erdkreis entfernen und den Untergrund wieder begradigen.
Schon steht dein Malus im Garten! 👏🏽🍏
Apfelbaum als Kübelpflanze eintopfen
Wenn du deinen Apfelbaum nicht im Garten, sondern als Kübelpflanze halten möchtest, sieht das Eintopfen etwas anders aus:

- Falls dein Topf keinen speziellen Einsatz enthält (bei feey-Kübeln immer vorhanden), so fülle den Topf zu ⅕ mit einer Drainage-Schicht (z.B. Leca und Vlies).
- Bedecke die Drainage mit einer Schicht Erde und drücke diese gut an.
- Raue den Wurzelballen des Malus domestica mit einer Gartenschere auf. Falls du deinen Apfelbaum bei feey gekauft hast, haben wir diesen Schritt bereits für dich übernommen.
- Platziere die Pflanze mittig im Topf, sodass der obere Rand des Wurzelballens ca. 3 cm unter dem Topfrand liegt.
- Fülle ringsum mit Erde auf. Achte darauf, dass die Oberfläche des Erdballens mit sehr wenig Erde bedeckt wird.
- Drücke die Erde auf der Seite des Wurzelballens leicht an (bitte drücke nicht auf die Wurzeln).
- Wässere nun die Erde grosszügig.
- Fülle evtl. nochmals Erde nach.
Tadaaa - dein Apfelbaum steht im Topf! 🤗🍎
Apfelbaum umpflanzen oder umtopfen
Trägt dein Baum kaum Früchte, wächst einseitig oder zu nahe ans Haus? Oder ragen bereits Wurzeln aus dem Pflanzkübel deines Baumes? Dann wird es möglicherweise Zeit für einen neuen Standort oder einen grösseren Topf. 🪴
Der beste Zeitpunkt zum Umpflanzen oder Umtopfen ist der Herbst vor dem ersten Frost (September/Oktober). So kann sich dein Apfelbaum am neuen Standort gut verwurzeln. Alternativ eignet sich auch das Frühjahr, sobald der Boden frostfrei ist und bevor der Baum Blütenknospen trägt. 📅🌸
Erfahre in den nächsten Abschnitten, wie du deinen Malus domestica im Garten oder auf dem Balkon erfolgreich umsetzt.
Apfelbaum im Garten umpflanzen
Am besten überlegst du dir schon beim Pflanzen, wo dein Apfelbaum dauerhaft stehen soll. Denn je älter und grösser er ist, desto schwieriger wird es, ihn erfolgreich umzusetzen. Besonders gut gelingt das Umpflanzen bei jungen Bäumen bis etwa 5 Jahre.
Trotzdem gibt es Situationen, in denen ein Standortwechsel nötig ist – etwa wenn der Baum zu nahe an der Hauswand steht oder sich am alten Platz schlecht entwickelt.
Hinweis: Sobald der Stamm deines Apfelbaumes dicker als 7–10 cm ist, wird es schwierig, ihn von Hand nur mit einem Spaten umzusetzen. Überlege dir gut, ob es sich dann noch für dich und den Baum lohnt.
Hier haben wir ein paar Tipps, wie du deinen Malus richtig umpflanzt:
- Schneide einzelne dicke Äste zurück, damit der Baum weniger Energie in die Versorgung der Krone stecken muss. Gehen beim Ausgraben viele Wurzeln verloren, solltest du mehr Äste einkürzen.
- Stich mit einem Spaten einen grosszügigen Graben, in etwa 20-40 cm Entfernung rund um den Stamm ab. Je mehr Wurzeln du erhalten kannst, desto besser.
- Hebe den Baum vorsichtig mit einem Spaten oder einer Grabgabel aus und entferne lose Erde von den Wurzeln.
- Prüfe die Wurzeln und schneide faule oder beschädigte Stellen mit einer sauberen Schere ab.
- Setze deinen Apfelbaum am neuen Standort ein – weiter oben findest du die genaue Anleitung zum Einpflanzen im Garten.
Falls dein Apfelbaum nach dem Einpflanzen noch nicht stabil steht, kannst du ihn in den ersten Wochen an einer Stützhilfe befestigen. 😉
Apfelbaum auf dem Balkon umtopfen
Bleibt das Wachstum deines Apfelbaumes aus oder hängen seine Blätter schlapp herunter? Dann könnte es sein, dass der Topf zu klein geworden ist und die Wurzeln zu wenig Platz haben.
Hat dein Apfelbaum zu wenig Platz im Topf, solltest du ihn vorsichtig herausnehmen und in einen neuen, mehrere Zentimeter grösseren Pflanzkübel mit Abtropflöchern setzen. Die genaue Anleitung zum Eintopfen findest du im entsprechenden Abschnitt weiter oben.
Entferne dabei vorsichtig die alte Erde und schneide faule oder abgestorbene Wurzeln mit einer desinfizierten Schere zurück – das regt das neue Wurzelwachstum an.
Wichtig: Auch Wurzelfäule, Nährstoffmangel oder Schädlingsbefall können zu ähnlichen Symptomen wie Wachstumsstopp führen. Prüfe darum zuerst, ob du andere Ursachen ausschliessen kannst – mehr dazu findest du weiter unten im Kapitel Krankheiten und Schädlinge. 👇
Apfelbaum giessen
Pflanzen, die du draussen hältst, sind auch Wind und Wetter ausgesetzt. Aus diesem Grund sieht die Pflege deines Apfelbaums je nach Jahreszeit bzw. Temperatur etwas anders aus. 🌡️
Bevor du deinen Apfelbaum giesst, solltest du immer den Fingertest machen, um sicherzustellen, dass er auch wirklich schon Wasser braucht.
Dazu steckst du deinen Finger einige Zentimeter tief in die Erde. Dann passiert eines von zwei Dingen:
Fall 1: Die Erde bleibt an deinem Finger kleben.
Daran erkennst du, dass die Erde noch genügend feucht ist und dein Malus noch kein Wasser braucht. Mache den Fingertest in ein paar Tagen wieder.
Fall 2: Die Erde bröckelt direkt von deinem Finger ab.
So erkennst du, dass die Erde ausgetrocknet ist und du deinen Apfelbaum giessen solltest. Nun kannst du die Giesskanne holen!
Grundsätzlich solltest du den Fingertest bei deinem Apfelbaum etwa 1× in der Woche machen. Dabei kommt es nicht darauf an, ob du deinen Apfelbaum als Kübelpflanze hältst oder ob du ihn im Garten eingepflanzt hast. ☝️
Das sieht dann in etwa so aus:

Logisch: Im Sommer ist es manchmal sehr heiss. Das bedeutet, dass die Erde deines Apfelbaums auch deutlich schneller austrocknet. Wir empfehlen dir deshalb, dass du zu dieser Zeit den Fingertest alle 2-3 Tage machst. ☀️
Sobald der Apfelbaum im Winter alle Blätter abwirft und eine Winterpause macht, braucht er wieder weniger Wasser. Es reicht, wenn du den Fingertest noch 1× pro Monat machst. ⛄
Beim Giessen deines Apfelbaums solltest du zudem noch drei Dinge beachten:
- Giesse den Malus immer nur am Morgen. Sonst riskierst du, dass sich über Nacht Pilzsporen entwickeln. 🍄🟫
- Schütte beim Giessen das Wasser nicht über die Blätter deines Apfelbaums. Giesse jeweils von der Seite, damit sich nicht unnötig Pilzkrankheiten ausbreiten können.
- Mache den Fingertest regelmässig, auch wenn es geregnet hat. Es ist nämlich möglich, dass die Regentropfen nur die oberste Erdschicht befeuchten. Mit dem Fingertest kannst du überprüfen, ob dein Apfelbaum trotz Regen noch Wasser braucht oder nicht. ⛈️
Apfelbaum düngen
Der Malus ist ein sogenannter «Starkzehrer». Das bedeutet, dass er relativ viele Nährstoffe braucht, damit er Früchte trägt und stark wächst.
Du solltest deinen Apfelbaum im Garten und auf dem Balkon 2× jährlich (April & Juni) düngen. Dazu eignet sich Langzeitdünger, welcher den Baum für mehrere Monate mit wichtigen Nährstoffen versorgt.
Beachte unbedingt die Mengenangabe auf der Verpackung. Zu viel Dünger kann deiner Pflanze nämlich schaden.
Falls du deinen Apfelbaum erst im Mai gekauft hast, kannst du mit dem Düngen bis im Juni warten und musst die erste Düngegabe nicht nachholen. Wenn du dir deinen Apfelbaum im Juli zugelegt hast, kannst du ihn direkt nach dem Einpflanzen noch düngen.
Ab August solltest du deinen Apfelbaum nicht mehr düngen. Er braucht im Herbst und Winter keine zusätzlichen Nährstoffe, weil er bis zum Frühjahr eine Wachstumspause einlegt. 😴
Passt der Apfelbaum zu mir?
Wenn du dir einen Apfelbaum zulegen möchtest, solltest du vor allem darauf achten, dass die Sorte zu deiner Fläche passt, die du ihm geben kannst.
Apfelbäume, die wir bei feey verkaufen, wachsen eher langsam und bleiben kleiner als andere Sorten. Aus diesem Grund eignen sie sich besonders gut als Kübelpflanzen oder für kleine Gärten.
Andere Apfelbaum-Sorten können hingegen ziemlich gross werden und brauchen definitiv mehr Fläche. Ansonsten ist der Apfelbaum für alle Leute, die ein sonniges Plätzchen frei haben. Wer züchtet nicht gerne eigene Früchte?


UNSER HIGHLIGHT DES JAHRES
Adventskalender 2025 ab sofort verfügbar!
🎄 Dein Winterdorf mit echten Pflanzen zum aufstellen
ZUM ADVENTSKALENDERMEIN GRÜNER DAUMEN
Gratis 🌱
Pflanzenkurs von feey
🪴 inkl. Spezial-Überraschung
Vani und Janko zeigen dir in ihren lehrreichen Videos, wie Zimmerpflanzen auch bei dir nachhaltig überleben.
KURS ENTDECKENIst der Apfelbaum giftig?
Nein, Apfelbäume sind ungiftig und sogar besonders gut für Bienen und Insekten. 🦋
Ist der Apfelbaum giftig für Hunde, Katzen oder Menschen?
Nein, der Apfelbaum ist weder für uns Menschen noch für Hunde oder Katzen giftig. Es ist also nicht schlimm, wenn er von deiner Katze oder deinem Hund angeknabbert wird. 🐶🐱
Selbst die Früchte oder eben die Äpfel sind in kleinen Mengen unbedenklich für Haustiere. Aber wegen des hohen Zuckergehalts kann eine regelmässige Verfütterung von Äpfeln bei Tieren zu Diabetes führen. 🍬
Wichtig: Wenn du deine Früchte essen willst, solltest du keine giftigen Spritzmittel verwenden – das versteht sich von selbst, oder? 🙈
Kann der Apfelbaum Allergien hervorrufen?
Ja, manche Menschen reagieren allergisch auf Äpfel. Ob du die Früchte verträgst, weisst du oder ein Arzt am besten. 😉
Auch während der Blütezeit von April bis Mai können Personen mit Heuschnupfen auf die herumschwirrenden Pollen des Apfelbaumes reagieren. 🤧
Leidest du unter einer Pollenallergie, wirst du dich mit dem Malus vielleicht nicht anfreunden können. Zumindest nicht, wenn du gerne Zeit auf deinem Balkon oder im Garten verbringst.
Ist der Apfelbaum gut für Bienen, Insekten und die Biodiversität?
Ja, der Malus ist sehr gut für unsere Umwelt. Er bietet Bienen und andere Insekten Nahrung durch seinen Blütennektar. 🐝
So sieht nicht nur dein Garten oder Balkon superhübsch aus, sondern du unterstützt auch gleich dein lokales Ökosystem und die Biodiversität. 🌸
Wann blüht der Apfelbaum?
Die leckeren Äpfel entstehen aus den Blüten deines Baumes. Je mehr Blüemli er trägt, desto mehr Früchte gibt es für dich.
Die meisten Apfelbäume blühen in Mitteleuropa zwischen Mitte April und Mai. Die Blüten sind meist weiss oder zartrosa und verströmen einen angenehmen Duft - ideal, um fleissige Bestäuber anzulocken. 🐝🌸
Die Blüten solltest du nicht zurückschneiden, da sie nur einmal pro Jahr austreiben – entferne nur verblühte oder erfrorene Triebe.
Apfelbaum binden
Wenn du deinen Apfelbaum frisch gekauft hast und er also noch ein Jungbaum ist, empfehlen wir dir, dass du die Leittriebe runterbindest. 🪢
Denn: Äste, die steil nach oben wachsen, tragen in den meisten Fällen keine oder nur wenige Früchte. Sie rauben anderen Trieben hingegen viel Sonnenlicht, was das A und O für süsse Äpfel wäre. 😅
Die Triebe waagrecht nach unten zu binden, wirkt dem entgegen. Was du dabei beachten musst, zeigen wir dir jetzt:
- Unten breit oben schlank – bringe deinen Apfelbaum in eine Tannenbaum-ähnliche Form. Das bringt der Pflanze am meisten Licht ins Innere. 🌲
- Befestige die Seile direkt am Stamm oder binde sie an der Stütze (falls vorhanden) fest.
- Binde den obersten Ast am steilsten und werde gegen unten immer flacher bis waagrecht. Dabei sollte kein Trieb zu Boden zeigen, sonst bilden sich erneut im Scheitelpunkt steilwachsende Triebe.

Binde bereits Jungbäume herunter, damit sie waagrecht und somit stärker wachsen.
Apfelbaum schneiden
Beim Schneiden kommt es immer darauf an, welchen Zweck dein Apfelbaum erfüllen soll. Möchtest du beispielsweise möglichst viele Früchte oder soll er doch eher als Sichtschutz dienen?
Wichtig:
In den ersten zwei Jahren bei dir solltest du deinen Apfelbaum nicht zurückschneiden. Er nutzt diese Zeit, um Fruchtholz zu bilden. Ab dem 2. Jahr trägt er dort nämlich die ersten Äpfel.
Bei spezifischen Fragen zum Schnitt deines Apfelbaumes meldest du dich am besten direkt bei unserem Pflanzendoktor-Team. Dann können unsere Pflanzenexpert*innen spezifisch auf deine Frage und Pflanze eingehen. Nenne uns gerne gleich das Ziel, das du mit deinem Apfelbaum verfolgst! 😊
Einige allgemeine Tipps zum Schneiden können wir dir aber auch gleich hier geben:
Apfelbaum im Frühling schneiden
Im Frühling kannst du deinen Apfelbaum wie folgt zurückschneiden:
- Schneide alle erfrorenen Äste, die nicht weiterwachsen und keine Blätter mehr bilden, ab. 🥶
- Unterziehe deinen 2-3 jährigen Apfelbaum einem sogenannten «Ertragsschnitt». Dabei gilt, dass sich niemals zwei Äste berühren sollten. Einen davon kannst du also jeweils bis zum Ansatz zurückschneiden. ✂️

Wenn du Triebe nur anschneidest bzw. etwa ⅓ zurückschneidest, fördert dies einen dichteren Wuchs. Dies raubt der Pflanze allerdings die Energie für die Fruchtbildung – viele Äpfel oder mehr Sichtschutz, du hast die Wahl!

Apfelbaum im Sommer schneiden für mehr Früchte
Einen sehr jungen Malus mit wenig Fruchtholz brauchst du im Sommer noch nicht zu schneiden.
Erst wenn dein Apfelbaum schon seit mehreren Jahren viele Äpfel trägt, solltest du ihn Ende Juni bis Mitte Juli einem sogenannten Sommerschnitt unterziehen. So bilden sich süssere Äpfel. 🍎
Der Rückschnitt im Sommer betrifft die einjährigen Triebe. Diese sind nur etwa 20-30 cm lange, gerade und blattlose Triebe. Schneide diese bis zur Vergabelung bzw. bis zum Ansatz heraus. So gelangt mehr Licht ins Innere der Krone. Je mehr Sonne die Äpfel abbekommen, desto besser schmecken sie bei der Ernte. ☀️😋
Apfelbaum im Herbst schneiden
Ein Rückschnitt ist bei deinem Apfelbaum im Herbst nur nötig, falls dieser Feuerbrand oder eine ähnliche Krankheit aufweist.
Im Herbst zieht der Apfelbaum die Energie aus den Blättern zurück in die Wurzeln. Du musst also unbedingt die erkrankten Pflanzenteile entfernen, damit nicht auch noch die Wurzeln deines Apfelbaums infiziert werden. ☝️
Apfelbaum ernten
Ein Apfelbaum trägt je nach Sorte frühestens nach 2-3 Jahren Früchte – bei hochstämmigen Sorten kann es auch deutlich länger dauern. Nach der Blüte im Frühjahr reifen die Äpfel im Sommer oder Herbst.
Reife Äpfel kannst du ganz leicht vom Zweig abdrehen bzw. ernten. Die Farbe der Früchte allein sagt meist zu wenig über ihre Reife aus.
Sommeräpfel, die du von Juli bis Anfang September ernten kannst, solltest du frisch geniessen, da sie schnell mehlig werden oder faulen. Sie eignen sich daher super für Apfelmus oder Säfte. 🥤
Nur spezielle Lagersorten sind nach der Ernte ein paar Wochen haltbar und entfalten dabei ihr volles Aroma. Sie sind meist ab Mitte September bis Oktober erntereif.
Wichtig: Fruchtmumien sind vertrocknete Äpfel, die über den Winter am Baum hängen bleiben. Sie können Pilzkrankheiten enthalten und dadurch andere Pflanzenteile anstecken.
Ernte im Herbst alle Äpfel vom Baum – auch kleine oder beschädigte – um Fruchtmumien zu vermeiden. Falls du im Frühling doch noch Fruchtmumien entdeckst, entferne sie unbedingt und wirf sie in den Hausmüll – nicht auf den Kompost! 🚮 Dort könnten sich die Pilzsporen weiter ausbreiten.
Apfelbaum vermehren
Einen Apfelbaum kannst du zwar selbst vermehren – aber nicht jede Methode bringt dir am Ende einen robusten, fruchttragenden Baum. 🌳
Apfelbaum aus Kernen vermehren
Aus einem Apfelkern kannst du theoretisch einen neuen Baum ziehen.
Dabei entstehen aber keine widerstandsfähigen Bäume, da alle Apfelbäume aus dem Handel gekreuzt bzw. veredelt wurden.
Wenn du trotzdem einen Baum aus Apfelkernen ziehen möchtest, musst du sie vor dem Pflanzen für 2-3 Wochen in feuchtes Küchenpapier legen und im Kühlschrank keimen lassen (Kaltkeimung). Erst danach kannst du sie in Erde setzen. 🌱
Diese Methode ist eher ein spannendes Gartenexperiment – und weniger geeignet, wenn du gezielt leckere Äpfel ernten willst.
Tipp: Wenn du dein selbstgezogenes Bäumchen trotzdem behalten möchtest, kannst du es später mit einer anderen Apfelsorte veredeln. 👇
Apfelbaum veredeln bzw. pfropfen
Wenn du einen Apfelbaum mit bestimmten Eigenschaften züchten möchtest – zum Beispiel widerstandsfähig, ertragreich oder besonders lecker – reicht es nicht, einfach einen Kern einzupflanzen. Bäume aus Samen entwickeln sich genetisch anders als ihre Mutterpflanze und sind oft weniger robust. 😔
Deshalb werden Apfelbäume veredelt: Dabei verbindet man einen robusten Wildling (die Unterlage) mit einem Trieb (Edelreis) der gewünschten Sorte.
Auch ein selbstgezogener Apfelbaum aus Kernen kann später als Unterlage dienen – dafür muss er aber mehrere Jahre wachsen, bis er kräftig genug ist. 💪
Apfelbäume zu veredeln ist anspruchsvoll, aber mit etwas Übung auch für ambitionierte Hobbygärtner*innen machbar. So kannst du dir deinen ganz persönlichen Apfelbaum ziehen – mit genau den Eigenschaften, die du dir wünschst.
Apfelbaum im Garten oder im Topf überwintern
Der Malus gehört zu den mehrjährigen Pflanzen. Zudem sind die meisten Apfelbäume spezielle Züchtungen, die an unser Klima angepasst und winterhart sind.
Um deinen Apfelbaum im Garten oder als Kübelpflanze erfolgreich zu überwintern, braucht es also keine besonderen Massnahmen. Es ist nicht nötig, dass du deinen Apfelbaum abdeckst. ☃️
Der Apfelbaum ist dir aber dankbar, wenn du ihn etwas schüttelst, nachdem es geschneit hat. So fällt der Schnee von der Pflanze.
Danach kannst du dich wieder in deinen vier warmen Wänden verschanzen und einkuscheln – heisser Punsch kann da auch nicht schaden. ☕
Apfelbaum Krankheiten & Schädlinge
Wie viele Obstbäume ist auch der Apfelbaum anfällig für bestimmte Krankheiten und Schädlinge. Doch keine Sorge: Mit dem richtigen Blick und ein paar gezielten Massnahmen bekommst du die meisten Probleme gut in den Griff.
Pilzbefall beim Apfelbaum
Auch wenn dein Apfelbaum kräftig wächst – Pilzkrankheiten wie Apfelschorf, Mehltau oder Monilia-Fruchtfäule können ihm ganz schön zusetzen. Zum Glück lassen sie sich rechtzeitig erkennen und eindämmen.
Apfelschorf
Wenn dein Apfelbaum gräulich-braune Flecken auf Blättern und Früchten bekommt, steckt meist Apfelschorf dahinter. Die Äpfel reifen trotzdem, sehen aber etwas mitgenommen aus – und verderben schneller. Sie sind noch immer essbar, auch wenn sie nicht besonders appetitlich aussehen – sie eignen sich toll für Apfelmus. 🍏
Monilia (Spitzendürre)
Bei Monilia trocknen zuerst die Blüten und jungen Blätter ein. Später bekommst du es mit braunen, fauligen Stellen an den Äpfeln zu tun. Diese Früchte solltest du so schnell wie möglich entfernen – sonst verteilen sich die Sporen weiter.
Du kannst Pilzkrankheiten am Apfelbaum minimieren, indem du befallene Blätter, Triebe und Früchte regelmässig entfernst. Pflücke alle Äpfel bis spätestens Herbst – sonst bleiben sogenannte «Fruchtmumien» zurück, die im Winter Sporen bilden und Krankheiten verbreiten.
Mehr zur Erkennung und Behandlung von Pflanzenkrankheiten findest du in unseren Blogs.
Apfelbaum hat Rindenbrand
Wenn die Rinde deines Apfelbaumes einreisst, aufplatzt oder sich verfärbt, steckt möglicherweise Rindenbrand dahinter. Die betroffenen Stellen sehen oft braun bis schwarz aus und können sich vom Stamm ablösen.
Rindenbrand entsteht durch starke Temperaturschwankungen im Winter – zum Beispiel, wenn tagsüber die Sonne auf den Stamm scheint und es nachts stark friert. Auch Feuchtigkeit oder Verletzungen der Rinde machen den Baum anfälliger. In den geschwächten Stellen können sich dann Pilze oder Bakterien einnisten.
Schneide Äste mit dunklen, eingesunkenen Stellen bis ins gesunde Holz zurück und entferne vorsichtig lose Rindenteile. Bei grösseren Schäden kannst du die Wunde mit einem scharfen Messer glätten und an der Luft verheilen lassen. 🔪
Schütze deinen Apfelbaum im Herbst und Winter vor Frost und starker Sonneneinstrahlung. 🧣 Dafür kannst du ihn mit einem speziellen Kalkanstrich für Obstbäume einstreichen. Diese weisse Schicht reflektiert das Sonnenlicht und verhindert Spannungsrisse. Verwende dafür nur atmungsaktive Baumfarbe aus dem Fachhandel – keine normale Wandfarbe. ☝️
Apfelbaum treibt nicht aus
Bleiben die Knospen deines Apfelbaumes im Frühjahr geschlossen oder bilden sich keine neuen Triebe, kann das verschiedene Ursachen haben:
Ein ausbleibender Austrieb liegt oft an Spätfrost, Wassermangel, Wurzelschäden oder Nährstoffmangel. Es gibt allerdings auch manche Apfelsorten, die von Natur aus später austreiben – da ist deine Geduld gefragt. 😊
Tritt das Problem plötzlich auf, lohnt sich ein Blick auf das Vorjahr: Starke Hitzeschäden, Schädlingsbefall oder unsachgemässes Umpflanzen können die Wachstumskraft im Folgejahr deutlich schwächen.
Unser Tipp: Ritze die Rinde mit dem Fingernagel oder einem Messer an einer kleinen Stelle an. So erkennst du, ob einzelne Äste noch lebendig sind. 🔍 Ist das Gewebe unter der Rinde grün und feucht, lebt der Ast. Ist es braun und trocken, solltest du ihn entfernen, um der Pflanze Kraft zu sparen. ✂️
Apfelbaum kriegt gelbe oder braune Blätter
Färben sich die Blätter deines Apfelbaums gelb oder braun, ist das ein Warnsignal. Je nachdem, wie genau die Verfärbungen aussehen, steckt etwas anderes dahinter.
Gelbe Blätter bei deinem Apfelbaum deuten meist auf einen Nährstoffmangel oder Wurzelfäule hin.
Braune Blätter entstehen häufig durch Wassermangel, starke Sonneneinstrahlung oder krankheitsbedingte Schäden.
Das kannst du tun:
- Prüfe dein Giessverhalten: Sowohl zu viel als auch zu wenig Wasser kann die Wurzeln schädigen. Mach regelmässig den Fingertest und achte auf durchlässige Erde ohne Staunässe.
- Untersuche den Baum auf Schädlinge oder Pilzbefall – auch auf der Blattunterseite.
- Dünge deinen Apfelbaum etwa 2× jährlich mit einem Langzeitdünger – damit das Bäumchen genügend Nährstoffe bekommt.
- Entferne stark verfärbte oder kranke Blätter – sie werden nicht mehr grün und könnten sonst Krankheiten weiterverbreiten.
Apfelbaum verliert Blätter
Ein leichter Blattfall im Spätsommer oder Herbst ist ganz normal – dein Apfelbaum bereitet sich damit auf die Winterruhe vor. Kritisch wird es, wenn die Blätter bereits im Frühsommer oder mitten in der Wachstumsphase fallen.
Frühzeitiger Blattverlust kann auf Wurzelfäule, einen starken Schädlingsbefall oder Pilzkrankheiten wie Apfelschorf hinweisen. Auch plötzlicher Wassermangel nach längerer Trockenheit ist eine häufige Ursache.
Was du jetzt tun kannst:
- Überprüfe die Blätter des Malus – auch auf der Unterseite – auf Schädlinge. Wirst du fündig, findest du im nächsten Abschnitt Tipps zur Bekämpfung. 🔍
- Giesse gleichmässig sobald die Erde deines Apfelbaumes trocken ist. Wie du das erkennst, zeigen wir dir weiter oben. Starkes Wässern nach Trockenphasen kann die Wurzeln nämlich schädigen. 💧
- Entferne befallene oder stark beschädigte Blätter und entsorge sie im Hausmüll – nicht auf dem Kompost, um keine Sporen oder Schädlinge zu verbreiten. 🚮
Apfelbaum Schädlinge
Sind dir kleine grüne, schwarze oder braune Tierchen auf den Blättern deines Apfelbaumes aufgefallen? Oder zeigen sich eingerollte, fleckige oder angefressene Blätter? Dann hast du es vermutlich mit Schädlingen zu tun. 🪲
Die häufigsten Schädlinge am Apfelbaum sind Blattläuse, Apfelwickler, Spinnmilben und Baumwanzen. Sie befallen bevorzugt junge Triebe, Blattunterseiten oder direkt die Früchte. 🍏
So wirst du die Schädlinge wieder los:
- Spritze befallene Pflanzenteile des Apfelbaumes mit einem kräftigen Wasserstrahl ab. So werden viele Schädlinge entfernt.
- Schneide befallene Triebe gezielt ab und entsorge sie danach sofort.
Reicht das nicht aus, kannst du ein Spritzmittel einsetzen. Aber Vorsicht: Viele Mittel sind giftig und wirken auch gegen Nützlinge. Darum solltest du sie nur gezielt und mit Bedacht einsetzen – vor allem wenn du deine Äpfel noch verköstigen möchtest! ☝️
Apfelbaum-Sorten
Weltweit gibt es tausende Apfelsorten die zur Gattung Malus zählen – kein Wunder ist der Apfel das beliebteste Obst! Er wird immer wieder neu gekreuzt, wobei ständig neue Sorten entstehen.
Gala, Golden Delicious, Pink Lady, Elstar, Jonagold und Braeburn sind wohl die beliebtesten Äpfel in der Schweiz und in Europa. Welche Apfelsorte magst du am liebsten? 🍎🍏
Wusstest du, dass der Apfelbaum in verschiedenen Wuchsformen daherkommt? Ja, besonders praktisch für kleine Gärten oder Balkone sind Säulenäpfel, die schmal und kompakt wachsen. Auch niedrig wachsende Busch- oder Spindelbäume eignen sich für Kübel.
Wenn du einen Apfelbaum als natürlichen Sichtschutz einsetzen möchtest, wähle am besten eine dichtwachsende Sorte als Halbstamm oder Buschbaum gepflanzt.
Wachstum & Grösse des Apfelbaumes
Wie gross dein Apfelbaum wird, hängt von der gewählten Sorte und Wuchsform ab. Je nach Platz und Pflege kannst du deinen Obstbaum also ganz unterschiedlich einsetzen – sowohl im Pflanzkübel als auch im Garten.
Apfelbäume wachsen etwa 20 bis 40 cm pro Jahr – je nach Sorte, Standort und Pflege. Regelmässiges Düngen sorgt dafür, dass sie kräftig bleiben und gut fruchten.
Wähle deine Apfelsorte weise – manche brauchen nämlich mehr oder weniger Platz:
- Hochstämme werden bis zu 10 m hoch und brauchen viel Raum. Dafür sind sie sehr langlebig und erreichen ein Alter von 60 bis 100 Jahren.
- Halbstämme wachsen etwa 4-6 m hoch und tragen meist früher Früchte als Hochstämme.
- Niederstämme sind ideal für kleinere Gärten, da sie nur etwa 2-4 m hoch werden.
- Säulenapfelbäume bilden aufrechte, kaum verzweigte Triebe. Da sie nur 2-3 m hoch werden, eignen sie sich besonders gut für Balkone.
Heute hast du viel über Apfelbäume gelernt – und wann holst du dir deinen Fruchtbaum in den Garten oder auf den Balkon?
Bist du auf den Geschmack gekommen und willst noch mehr über Pflanzen lernen?
Entdecke alle Lexikonartikeln



