Pflanzenlexikon

Chili-Pflanze

Ob du oder deine Chili-Pflanze heisser ist, darüber streiten sich noch die grossen Geister unserer Zeit. Wir finden: Ihr seid beide ziemlich scharf! 🔥🌶

  • Licht & Standort
  • Chili-Pflanze giessen
  • Chili-Pflanze düngen
  • Giftigkeit der Chili-Pflanze
  • Chili-Arten & -Farben
  • Wachstum, Grösse & Blüten der Chili-Pflanze
  • Krankheiten & Schädlinge der Chili-Pflanze
  • Chili-Pflanze überwintern
  • Chili-Pflanze umtopfen
  • Chili-Pflanze vermehren
Sprechblase

Offizielle Bezeichnung 
Capsicum annuum

Welt

Herkunft & Verbreitung
Ursprünglich kommt der Chili aus Mittel- und Südamerika.

Liste

Alternative Namen:
Spanischer Pfeffer, Chilibaum, Peperoncini, Chili Plant, Chili Pepper

Lupe

Fun Fact
Mit der Züchtung der Chili-Pflanze wurde bereits 8000 bis 5000 vor Christus begonnen. Dank Kolumbus gelangte sie im 16. Jahrhundert dann nach Portugal, von wo aus sie ihren Siegeszug durch ganz Europa, den Balkan und die Türkei bis nach Indien antrat. 🗺

Pflege der Chili-Pflanze

Licht & Standort

Idealer Standort der Chili-Pflanze draussen: warm, sonnig, windgeschützt

Deine Chili-Pflanze mag ihren Standort warm und sonnig. Im Sommer darf es gerne auch ein windgeschütztes Plätzchen draussen an der Sonne sein. Am besten eignet sich da eine wärmereflektierende Hauswand.

Idealer Standort der Chili-Pflanze drinnen: sonnig

Als Zimmerpflanze findet dein Chili besonders die sonnigen Fensterbänke – sprich die Südfenster – in deinem Wohnzimmer oder Schlafzimmer toll. Kannst du ihm allerdings kein geeignetes Plätzchen bieten, musst du auf die Pflanzenlampe zurückgreifen.

Chili-Pflanze giessen

Frühling - Sommer: Hältst du deinen Chili im Sommer als Aussenpflanze, kann es durchaus sein, dass du täglich giessen musst. Überprüfe daher jeden Tag die Erde deiner Pflanze mit dem Finger. Sind die oberen 2-3cm trocken, darfst du giessen.

Herbst - Winter: Da deine Pflanze im Winter in den Wintermodus schaltet, braucht sie weniger oft Wasser. Kontrolliere ihre Erde alle drei bis fünf Tage.

Wie viele anderen Pflanzen auch, ist dein Chili besonders Fan von kalkarmem Wasser. Das kann Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser sein.

Chili-Pflanze düngen

Dein Chili ist ein sogenannt starkzehrendes Pflänzchen. Deshalb braucht er regelmässig Flüssigdünger.

Im Sommer düngst du alle zwei Wochen die Hälfte der auf der Verpackung angegebenen Menge über das Giesswasser.

Im Winter musst du deinen Chilibaum nicht düngen.

Pflege der Chili-Pflanze: warm und sonnig, den Fingertest jeden Tag machen, von April bis September alle 14 Tage düngen

Sonstige Pflege der Chili-Pflanze

Falls du es auf scharfe Chilis abgesehen hast, darfst du während der Blüte etwas zurückhaltender giessen. Lass die Erde trotzdem nicht ganz austrocknen.

Die kurzen Trockenphasen zwischen den Wassergaben fördern den Capsaicin-Gehalt – also die Schärfeintensität.

Besonderheiten der Chili-Pflanze

Besonders die Frucht der Chili-Pflanze, die Chilischote, kommt mit einer geballten Ladung nützlicher Eigenschaften daher:

  • Dank ihrer antibakteriellen und fungiziden Wirkung wirkt die Chilischote konservierend. Perfekt zum Einlegen von Speisen wie beispielsweise Oliven.
  • Die antibakterielle Wirkung wird in tropischen Regionen mit dem Cayennepfeffer präventiv gegen Erkrankungen des Verdauungssystems eingesetzt. Yummy! 😋
  • Das Capsaicin in der Chilischote steigert die Durchblutung und findet deshalb in der Medizin in Wärmepflastern und Salben Anwendung – vor allem bei Muskelschmerzen, aber auch bei Gelenksschmerzen hilfreich.
  • Ausserdem führt das Capsaicin zu einer Reizung des Gewebes. Niedrig dosiert (wie im Essen) führt das zu einer Ausschüttung von Endorphinen und dem «Pepper-High», einem Glücksgefühl. Hoch dosiert kann es allerdings als Pfefferspray ganz schön unangenehm und gefährlich werden.

Passt die Chili-Pflanze zu mir?

Für eine Chili-Pflanze brauchst du nicht nur eine scharfe Zunge, sondern auch einen grünen Daumen. Besonders beim Giessen und Düngen musst du etwas Feingefühl aufbringen.

Falls das etwas schwierig werden könnte, tastest du dich für deine ersten Pflanzenerfahrungen lieber erst einmal an Einstiegspflanzen ran.

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Ist die Chili-Pflanze giftig?

Jein. Die grünen Teile deines Chilis enthalten Alkaloide oder Tropane. Das sind Giftstoffe, die zu einem trockenen Mund und Hautröte, aber auch bis hin zu Benommenheit, Sehstörungen, Herzklopfen, Desorientierung und Halluzinationen führen können.

Dazu müsstest du allerdings eine grosse Menge der grünen Blätter und Stiele verspeisen.

Wir tippen aber mal darauf, dass du dir eine Chili-Pflanze viel eher wegen ihrer roten Früchte hältst. Diese sind prinzipiell nicht giftig. Allerdings kann eine grosse Menge des darin enthaltenen Capsaicins zu Hautreizungen und Verbrennungen führen. 

Wir empfehlen deshalb, deine Pflanze von Kindern fernzuhalten oder dir lieber eine kinderfreundliche Alternative zu besorgen.

🥵 Falls es übrigens mal zu viel der Schärfe war, hilft Wasser leider nichts. Das Capsaicin, also der Schärfestoff, ist nicht wasserlöslich. Nur Fett oder Ethanol helfen da gegen das Brennen: also fettiges Essen oder Alkohol.

Chili-Arten & -Farben

Nebst dem Chili Capsicum annuum gibt es noch einige weitere Arten, darunter Capiscum chinese oder Capiscum frutescens.

Unter diesen Arten finden sich über 2'500 Sorten, die sich in Form, Farbe und Schärfe ganz gewaltig unterscheiden.

Gelbe und rote Paprika vor schwarzem Hintergrund

Die Gemüsepaprika zählt ebenfalls zur Art des klassischen Chilis, des Capsicum annuum. (C: Paul Morley)

Tabasco-Flasche vor schwarzem Hintergrund

Tabasco-Chilis gehören zur Art Capsicum frutescens. (C: Charles Deluvio)

Haufen grüner Jalapeños

Jalapeños gehören ebenfalls zur Art Capsicum anuum. (C: Andrew Coop)

Capiscum chinese in rot, gelb, orange und grün auf einem Haufen

Die Art Capiscum chinese kommt nicht etwa aus China, sondern aus dem Amazonas. (C: Ivan Torres)

Wachstum, Grösse & Blüten der Chili-Pflanze

Deine Chili-Pflanze kann ganz nach Sorte, Pflege und Standort zwischen 80 und 150 Zentimeter gross werden.

Wilde Chilis in warmen Regionen können sogar bis zu 4 Meter Höhe erreichen.

Im Frühling zeigen sich die ersten Blüten deines Chilis. Sie sehen sternförmig aus und sind meist weiss, selten auch violett oder grünlich.

Hast du deinen Chili draussen stehen, werden die zwittrigen Blüten von Insekten bestäubt.

Zwittrig bedeutet, dass deine Pflanze sowohl weibliche als auch männliche Pflanzenteile hat und sie nicht noch eine andersgeschlechtliche Pflanze braucht.


Aus den befruchteten Chiliblüten bilden sich ab August und bis in den Herbst hinein deine heiss begehrten Chilischoten – also streng genommen Beeren. 🍓🌶 🤓

Wie du aus den Blüten am besten Chilis gewinnst und worauf du beim Ernten achten musst, erfährst du weiter unten.

Chili-Blüte als weisse Blume

Die Blüte des Chilis ist meist weiss. (C: Shizhao)

Chili-Blüte in violett

Sie kann aber auch mal violett sein. (C: Vengolis)

Chili-Pflanze schneiden

Chilis wachsen strauchartig. Ein regelmässiger Rück- bzw. Formschnitt kann dir helfen, eine schöne buschige Form beizubehalten und mehr Blüten, ergo auch mehr Chilis zu ziehen.

Das macht insbesondere bei hoch wachsenden Sorten Sinn, was häufig die der Art Capiscum frutens sind.

Dazu schneidest du die Triebe mit deinem desinfizierten, scharfen Schneideinstrument entweder nach der Ernte oder im Frühling direkt über einem Knoten bzw. Auge ab. Entferne so viel, bis deine Pflanze wieder kompakt und buschig ist.

Die Knoten sind die dicke Vorwölbung bei einer Verzweigung des Triebs. Aus diesen Knoten oder Augen schiessen später die neuen Triebe.

Allerdings ist der Formschnitt alles Andere als ein Pflichtprogramm. Du wirst auch ohne Schere und Machete scharfe Früchtchen ernten. ⚔️

✂️ Erste Blüte schneiden oder nicht schneiden? 

Im Internet wirst du zum Kappen der sogenannten Königsblüte jede Menge Meinungen finden.

Fragst du allerdings mal eine Expertin oder einen Spezialisten auf dem Gebiet «scharfe Schote», kann der- oder diejenige dich beruhigen:

Einen tatsächlichen Einfluss auf die Ernte wirst du mit dem Schnitt nicht haben. Mach also, was dir lieber ist, hau sie ab oder lass sie dran. Schneidest du die erste Blüte, wirst du maximal eine Schote weniger haben. 😉

Übrigens kannst du deine Chilipflanze direkt nach der ersten Ernte zurückschneiden. So erhöhst du die Chance auf eine zweite Schotenernte.

Wann blüht die Chili-Pflanze?

Dein Chili fängt im Frühling an, seine Blüten auszubilden.

Sobald diese befruchtet worden sind, bilden sich spätestens nach drei Monaten die ersten Chilis.

Je nach Art und Sorte können auch früher schon Blüten auftauchen.

Schneidest du die Chili-Triebe nach der ersten Ernte etwas zurück, kann es durchaus zu einer zweiten Blüte und im Bestäubungsfall auch zu einer zweiten Ernte kommen.

Wie ziehe ich Chilis an meiner Chili-Pflanze?

Heiss und scharf verträgt sich gut. Gib deinem Chili im Sommer also einen sonnigen und warmen Standort. Im Sommer stellst du ihn im Freien vor eine wärmereflektierende Hauswand.

Chilis ernten

Dein Chili sin carne ist bereit, aber es fehlt noch der Chili? Dann wird es höchste Eisenbahn, welche zu ernten.

Allerdings gibt es ein paar Punkte, die nicht ganz unwichtig für ein genussvolles Vergnügen sind:

  • Wann du deine Chilis erntest
    Das hängt ganz von der Chilisorte bei dir zuhause ab. Auf der Verpackung der Samen oder irgendwo am, im, auf dem Pflanzentopf sollte angegeben sein, wie lange die Reifezeit deines Chilis ist.
    Allgemein gilt aber: Die Schote fängt von der Spitze aus an, sich zu verfärben. Wenn sie komplett die Farbe gewechselt hat, geht es nochmals 3 bis 5 Tage, bis sie reif ist.
    Im Zweifelsfall erntest du einfach mal eine und probierst, ob sie in Sachen Aroma und Schärfegrad richtig schmeckt.

  • Wo du deine Chilis abpflückst
    Ein vorweg: Wir pflücken nicht! So vermeidest du Ernteschäden und hast mucho más Chilis zum verspeisen und verarbeiten.
    Schnapp dir lieber ein scharfes Messer oder eine Schere und schneide deine Chilis zwischen Stiel und Schote ab.

  • Wie du deine Chilis lagerst
    Frische Chilis kannst du offen im Kühlschrank lagern. Sie werden mehrere Wochen frisch bleiben.
    Alternativ kannst du sie auch einfrieren.
    Hast du eine üppige Erne, kannst du sie auf verschiedene Art und Weise haltbar machen:

Chilis haltbar machen

Zum Haltbarmachen deiner Chilis stehen dir ganz nach Gusto verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl:

Grüne Chilis auf einem Holzbrett, teils aufgeschnitten, die weissen Samen verstreut

Der schönste Teil vom Chilizüchten: Es geht ans Eingemachte! (C: Nataliya Vaitkevich)

Chilis einlegen

Zum Einlegen brauchst du zunächst Folgendes:

  • Einmachgläser
  • Kochtopf
  • Hochwertiges Öl
  • Essig
  • Salz
  • Zucker
  • deine Chilis

Und so gehst du vor:

  • Koche die Einmachgläser ab, damit sie auch schön steril sind. Dazu stellst du deine Gläser und den Deckel (abgeschraubt 🤓) für 10 Minuten in einen Topf mit kochendem Wasser.
  • Bringe Wasser im Topf zum Kochen. Pro Liter Wasser gibst du 200 Milliliter Essig, 1 Esslöffel Zucker und 3 Esslöffel Salz dazu.
  • Die Chilis schneidest du längs auf und gibst sie nach deinem Geschmack samt oder ohne Kerne ins kochende Wasser. Dort lässt du sie für drei Minuten ziehen.
  • Lege die Chilischoten anschliessend auf einem Küchentuch aus, bis sie komplett getrocknet sind.
  • Kippe die Chilis anschliessend ins Weckglas, bis dieses ordentlich voll ist, und füll die Zwischenräume komplett mit Öl auf. (Du darfst optional auch noch Kräuter, Gewürze oder anderes Gemüse dazugeben.)
  • Verschliesse das Glas und stell es kühl und dunkel auf. So halten sich die Chilis vier bis sechs Monate lang.

Chilis fermentieren

Wir hier bei feey sind ja so generell eher im Lager Bakterien anzutreffen als im Viruslager. Der probiotischen Bakterien, meinen wir natürlich. Denn genau diese gesunden Bakterien entstehen beim Fermentieren. 😷

«Famos», schreit dein Verdauungssystem. «Grandios», schreien wir zurück.

Du brauchst nichts weiter als ein paar Schraubgläser, deine Chilis und Salz. Wenn du willst, kannst du auch noch Kräuter, Knoblauch oder Gewürze dazugeben.

  • Koche zunächst die Schraubgläser ab, damit sie steril sind. Das heisst, du stellst die geöffneten Gläser samt Deckel in einen Topf mit kochendem Wasser und lässt sie 10 Minuten darin.
  • Deine Chilis darfst du aufschneiden, wenn du magst, musst du aber nicht. So, wie es dir lieb ist.
  • Stell die Chilischoten samt den Zutaten, die du sonst noch gerne hättest, in die Gläser und füll diese mit Wasser auf.
  • Zum Schluss gibst du noch Salz ins Glas: 2 % vom Gesamtgewicht der Chilis müssen es sein. (Upps, wiegen hättest du sie vorher müssen!)
  • Deckel drauf und Däumchen drehen. Nach einer Woche sollten die Chilis bereits angefangen haben, sauer zu werden. Probier ruhig immer mal wieder von den Chilis. Sobald sie den für dich richtigen Säuregrad erreicht haben, dürfen sie in den Kühlschrank umziehen.

Chilis dörren

Verschiedenfarbige Chilis auf einem Holzbrett, manche gedörrt, manche nicht, dazwischen ganze und teils geschälte Zwiebeln

Selbst als gedörrtes Früchtchen entzückend: allerlei Chilis. (C: Los Muertos Crew)

Falls du nicht gerade ein Dörrgerät zuhause hast, kannst du deine Chilis auch prima im Backofen schonend trocknen.

Dazu legst du die Chilischoten auf dem mit Backpapier vorbereiteten Backblech sorgfältig aus und schiebst sie ofenmittig in den auf 50°C vorgeheizten Ofen. Die Backofentür hältst du mit einem Kochlöffel einen Spalt breit offen.

Nach 6 Stunden sind deine Chilis fertig.

Krankheiten & Schädlinge der Chili-Pflanze

Chili-Pflanze kriegt gelbe Blätter

Falls dein Chili gelbe Blätter zeigt, liegt das oft mal an Nährstoffmangel oder Staunässe.

  • Staunässe

Zwar ist dein Chili ein durstiger Zeitgenosse, allerdings badet er nicht gerne im Sud.

Staunässe passiert meist, wenn du zu häufig giesst. Die Wurzeln deiner Pflanze faulen daraufhin und sie kann sich nicht mehr ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgen.

Zunächst kannst du versuchen, deinen Chili ein paar Tage trocken zu halten. Fühlt sich die Erde anschliessend wieder wirklich trocken an, darfst du giessen – allerdings zukünftig weniger häufig.

Hilft das Trockenhalten nichts, musst du deine Chili-Pflanze umtopfen.

  • Nährstoffmangel

Ein Nährstoffmangel zeigt sich gerne mit gelben Blättern an deinem Chili.

Du darfst also getrost etwas häufiger zum Dünger greifen. Halte dich da am besten an unsere Düngeempfehlungen.

Achtung: Nur weil du jetzt gelbe Blätter hast, darfst du nicht gleich eine grosse Menge Dünger geben. Das führt dann schnell mal zum Gegenteil und du überdüngst dein liebstes Pflänzchen. Dünge einfach die ganz normale Menge.

Chili-Pflanze kriegt braune Blätter

Braune Blätter können genauso wie gelbe Blätter wegen eines Nährstoffmangels oder Staunässe auftauchen. Auch ein Sonnenbrand kommt beim Chili in Frage:

  • Staunässe

Steht dein Chili schon länger im Wasser, da du gerne häufig giesst, faulen seine Wurzeln. Er kann sich nicht mehr mit Nährstoffen und Wasser versorgen und seine Blätter werden braun.

Halte den Chilibaum zunächst ein paar Tage trocken.

Hilf das nichts, und die Erde ist immer noch triefend nass, musst du ihn umtopfen.

Anschliessend reduzierst du die Giesshäufigkeit.

  • Nährstoffmangel

Zu wenig Nährstoffe führen zum Hungertod des einen oder anderen Chili-Blatts.

Dünge ab jetzt am besten nach unseren Düngeempfehlungen.

  • Sonnenbrand

Eher selten, aber hin und wieder möglich ist ein Sonnenbrand.

Das kann vorkommen, wenn du ein unerfahrenes Pflänzchen von null auf hundert aus deiner Wohnung in die brütend heisse Sonne setzt.

Versuche deinen Chili bei bereits warmen Temperaturen etwas langsamer an die Sonne zu gewöhnen: Stell ihn zunächst für ein bis zwei Wochen draussen im Schatten auf und zügle ihn erst dann an die Sonne.

Chili-Blätter fallen ab

Zu wenig Licht oder Staunässe können genauso wie Wassermangel zu abfallenden Blättern bei deiner Chilipflanze führen. 

  • Staunässe

Giesst du zu häufig, stehen die Wurzeln deines Chilis immer im Wasser und beginnen zu faulen. So kann er sich nicht mehr gut mit Nährstoffen und Wasser versorgen und lässt Energieverschwender aka Blätter fallen.

Die Lösung: Zunächst hältst du deinen Chili einige Tage trocken. Ab jetzt darfst du weniger häufig giessen.

Bleibt die Erde nass, musst du deinen Chilibaum erstmal umtopfen.

  • Wassermangel

Auch zu selten giessen solltest du nicht. Dann fehlt deinem Chili nämlich genauso das wichtige Wasser zum Überleben. Er schaltet also auch jetzt in den Survival-Modus und lässt fallen, was seiner Meinung nach nicht zwingend nötig ist: die Blätter.

Giess von nun an etwas häufiger.

  • Lichtmangel

Ist es deinem Chili zu dunkel, kann er nicht ausreichend Photosynthese betreiben. Er produziert also nicht genügend Energie für all seine Blätter und muss sich schweren Herzens von einigen verabschieden.

Gibt deinem Lieblingschili also einen schön sonnigen Platz.

  • Kälte

Ist es deinem wärmeliebenden Chili zu kalt, lässt er die Blätter fallen.

Achte darauf, ihm einen warmen Platz zu bieten und überwintere ihn drinnen.

Chili-Blätter hängen

Hängende Blätter deuten bei deinem Chili meist auf einen Nährstoffmangel hin.

Dünge ihn am besten gemäss unseren Düngeempfehlungen. Gibt ihm jetzt nur nicht gleich zu viel aufs Mal. Sonst kommt es im schlimmsten Fall noch zu einer Überdüngung.

Schädlinge der Chili-Pflanze

Blattläuse, Spinnmilben oder Trauermücken können deinem Chili mal das Leben schwer machen.

Du erkennst diese Schädlinge als kleine, weiss-grüne Käferchen, rote Punkte oder lästige Fliegen, die besonders beim Giessen aufschwirren.

Am allerbesten hast du beim Giessen stets ein Auge auf und unter die Blätter deiner Pflanze. So erkennst du den Schädlingsbefall im Anfangsstadium. 👀

🕷️ Die Blattläuse und Spinnmilben kannst du mit einem Tuch abwischen oder die Blätter abduschen. Anschliessend sprühst du die Blätter mit Wasser ein.

Tauchen die Biester erneut auf, greifst du zum Schädlingsspray und sprühst Ober- und Unterseite der Blätter ein. Das wiederholst du alle 3-5 Tage, bis sich die Plagegeister nicht mehr zeigen.

🦟 Trauermücken kannst du mit einem Mittel gegen die kleinen schwarzen Fliegen loswerden. Das gibst du über das Giesswasser in die Erde. Was du sonst noch tun kannst, liest du in unserem Blogbeitrag zur Bekämpfung von Trauermücken.

Wichtig: Isoliere befallene Pflanzen immer sofort. Ansonsten könnten sich die Parasiten auf andere grüne Freunde ausbreiten.

Spezifische Infos zu den einzelnen Schädlingsarten findest du in unserem Blog zum Thema Schädlinge.

Chili-Pflanze überwintern

Viele Chilis, die schnell gezogen und so verkauft wurden, halten leider nicht länger als ein Jahr.

Bei qualitativ hochwertigen, selbst gezogenen oder raren Chili-Pflanzen lohnt sich das Überwintern. Dein Pflänzchen wird im Folgejahr nämlich wieder scharfe Früchte tragen.

Sobald es draussen unter 13°C kalt wird, darfst du dich zum Überwintern bereit machen:

Lass zunächst die Erde deines Chilibaums gut abtrocken – nicht austrocknen. 😉

Anschliessend kannst du zwischen zwei Möglichkeiten wählen:

❄️ Kühl und hell überwintern

Du kannst deinen Chili an einem hellen Platz mit konstanten Temperaturen zwischen 10° und 15°C überwintern. Am besten eignen sich Wintergärten, Treppenhäuser mit Fenstern oder ein Gewächshaus.

Die letzten paar Chilis solltest du vorher noch ernten.

Das Giessen reduzierst du. Am besten verlässt du dich da auf den Fingertest und giesst erst, wenn die obere Erde trocken ist.

Düngen brauchst du jetzt nicht.

Zwischen Mitte Februar und Anfang März kannst du deinen Chili wieder wärmer stellen und, sobald Temperaturen ab 20° C herrschen, wieder nach draussen.

🔥 Warm und hell überwintern

Falls du deinen Chili bei konstanten 20°C und sonnig überwinterst, zum Beispiel auf deiner Fensterbank, schenkt er dir womöglich auch im Winter ein paar Früchte.

Diesen Chilibaum holst du aber bereits bei spätestens 15°C Aussentemperatur rein, da der grosse Temperaturunterschied andernfalls ein Schock ist.

Er ist deshalb auch etwas durstiger als wenn du ihn in die kühle Winterruhe verbannt hättest. Kontrolliere mit dem Fingertest regelmässig und giesse, sobald die obere Erdschicht trocken ist.

Da jetzt allerdings nicht viele Sonnenstunden zu holen sind, wächst dein Chili deutlich langsamer und braucht in dieser Zeit auch keinen Dünger.

Achtung vor Schädlingen: Die beheizte Luft hat meist eine tiefe Luftfeuchtigkeit zur Folge und ebnet damit den Weg für Blattläuse und Co. Halte die Luftfeuchtigkeit also hoch und den Schädlingsspray bereit!

Chili-Pflanze umtopfen

Jedes Jahr im Frühling darfst du deinen Chili umtopfen – sofern du ihn als mehrjährige Pflanze hältst.

Was du zum Umtopfen deines Chilibaums brauchst:

So gehst du vor:

  • Nimm deinen Chili aus dem Topf und klopfe vorsichtig die alte Erde ab.
  • Falls du schwarze, faulige Wurzeln siehst, schneidest du diese ab.
  • Setze deinen Chili in den mit Erde vorbereiteten Innentopf. Achtung: Dieser sollte Abflusslöcher haben.
  • Fülle die Zwischenräume mit Erde auf und drück sie leicht an. Anschliessend darfst du die Erde gleich giessen.

Chili-Pflanze vermehren

Deinen Chili kannst du entweder direkt selbst anpflanzen, indem du ihn aus einem Samen ziehst, oder schenkst deinem bereits blühenden Exemplar ein praktisch endloses Leben, indem du ihn über Stecklinge immer weiter vermehrst.


Ob so oder so: Die Propagation deines Chilis ist super einfach!

Chili-Pflanze vermehren über Stecklinge

Möchtest du noch ein paar Jahre von deiner heiss geliebte Chilipflanze naschen, kannst du sie durch die Stecklingsvermehrung sozusagen über ihren Tod hinaus am Leben erhalten. 😅

Die Stecklinge erntest du von deinem Chili am besten im Mai, wenn er sich vom Winter erholt hat und voller Leben strotzt.

Such dir einen Trieb mit mindestens vier Blättern dran. Diesen kappst du mit einem scharfen Messer und setzt ihn anschliessend in nährstoffarme Erde.

Halte die Erde feucht – nicht nass – und stell den Steckling warm, aber nicht sonnig auf. Ein feuchtwarmes Klima kannst du mit einer Plastiktüte nachahmen, indem du sie über den Topf stülpst. Lüfte sie täglich, um Schimmel zu vermeiden.

Sobald sich neue Blätter an deinem Chili-Steckling bilden, kannst du die Folie entfernen und deine Pflanze an ihr Sonnenplätzchen gewöhnen. Dazu kommt sie zunächst zwei Wochen draussen an ein schattiges Örtchen, bevor sie ganz in die Sonne umzieht.

🌶️ Heisser Tipp: Die Bewurzelung deines Chili-Stecklings funktioniert einfacher, wenn du ihn kurz vor der nächsten Düngergabe schneidest.

Chili-Pflanze anpflanzen bzw. vermehren mit Samen

Wenn du dir ein paar Samen besorgt hast, kannst du diese ab Februar ganz einfach selbst zuhause anpflanzen.

Dazu nimmst du nährstoffarme Erde und füllst sie in einen Topf mit Abflusslöchern.

Streue die Samen mit etwas Abstand auf der Erde aus und bedecke sie mit einer feinen Schicht Erde.

Von jetzt an hältst du die Erde feucht, aber nicht nass. Am besten funktioniert das mit einem Sprüher. Du kannst einen Plastiksack über den Topf stülpen, um ein feuchtwarmes Mikroklima zu schaffen. Lüfte den Sack aber täglich.

Den Anzuchttopf stellst du irgendwo auf, wo es schön hell, aber nicht direkt sonnig ist.

Nach ca. zwei Wochen zeigen sich die ersten Keimlinge, nach drei bis vier Wochen dann die ersten Blätter. Jetzt darfst du deine Chilis alle in einzelne Töpfe umpflanzen.