Pflanzenblog - April 2023
Nützlinge: Marienkäferlarven gegen Blattläuse und Wollläuse als biologischer Pflanzenschutz
(C: Gilles San Martin)
Der süsse Marienkäfer erfüllt nicht nur deine Wünsche 🍀, wenn er auf dir landet, sondern stürzt sich auch gleich auf verschiedene Schädlinge an Zimmerpflanzen und im Garten. 🪲 Wie du dir den Glücksbringer zu Nutze machen kannst, erklären wir dir jetzt. 👇🏼
👉🏼 Neben den Marienkäferlarven gibt es auch noch einige andere Nützlinge, mit denen du Schädlinge auf eine biologische Art bekämpfen kannst. Diese stellen wir dir in unseren Nützlingsübersicht vor.
🕺🏼 Das Wichtigste in Kürze:
Was sind denn Marienkäferlarven? 🤔 Na ja, den Marienkäfer kennst du bestimmt bereits. Marienkäfer und ihre Larven ernähren sich von verschiedenen Pflanzenschädlingen. 🍽️ In einem Marienkäferleben können sie so gleich bis zu mehrere hundert Schädlinge vertilgen.
Mit dem einheimischen Zweipunkt-Marienkäfer Adalia bipunctata kannst du Blattläuse im Garten und an Zimmerpflanzen bekämpfen. 🐞
Wenn deine Zimmerpflanzen von Wollläusen (Schmierläusen) befallen sind, unterstützen dich die Larven des Australischen Marienkäfers Cryptolaemus montrouzieri, damit du sie wieder loswirst. 🥊
Was sind Marienkäferlarven?
Der gepunktete Käfer sieht niedlich aus, soll Glück bringen und ist schon fast ein Held, was die biologische Schädlingsbekämpfung angeht. 🦸🏾♀️
Fun Fact:Die Anzahl der Punkte auf dem Marienkäfer hat nichts mit seinem Alter zu tun. 👵🏼 Sie kennzeichnen nämlich die Art des Marienkäfers. So gibt es beispielsweise den Zweipunkt-Marienkäfer. 💡
Sowohl die ausgewachsenen Tiere als auch die Larven des Marienkäfers ernähren sich von verschiedenen Schädlingen. 🔪 So können gewisse Arten problemlos hundert Viecher am Tag verschlingen. Die Larve ist je nach Art etwa zwischen 2 und 15mm gross. 📏
Inzwischen gibt es vom Marienkäfer auch eingeschleppte Arten. Diese kommen ursprünglich beispielsweise aus Asien. 🌏 Sie fressen zwar sogar noch mehr Schädlinge, jedoch vertreiben sie gleichzeitig auch unsere einheimischen Marienkäferarten. 😱
Aus diesem Grund raten wir dir beim Einsatz von Nützlingen im Garten, dass du nur einheimische Tierarten einsetzt. 👈🏻
Marienkäferlarven gegen Blattläuse (Adalia bipunctata)
Wenn deine Pflanzen von Blattläusen befallen sind, ist die Marienkäferart Adalia bipunctata besonders effizient. 💪🏿 Diese Art ist einheimisch und wegen ihres Aussehens auch als Zweipunkt-Marienkäfer bekannt.
Sowohl die Larven des Marienkäfers als auch die ausgewachsenen Tiere ernähren sich von verschiedenen Blattlausarten. 🍴 Vorzugsweise setzt du aber Larven ein. Diese fressen nämlich bis zu über hundert Blattläuse am Tag. 😮
So erkennst du einen Blattlausbefall:
- Deine Pflanze hat wellige Blätter mit gelben Flecken. ⚠️
- Auf den Blättern deiner Pflanzen findest du einen klebrigen Belag. 🌿
Blattläuse auf einem Blatt. 🔍
Ein ausgewachsener Zweipunkt-Marienkäfer (Adalia bipunctata). 🐞 (C: Donald Davesne)
🐞 So wendest du Marienkäferlarven gegen Blattläuse richtig an:
- Wenn du Blattläuse im Garten hast, kannst du die Behandlung mit Marienkäferlarven zwischen April und Ende September durchführen. Sie brauchen mindestens eine Temperatur von 15°C. 🌡️
- Die zu behandelnden Pflanzen müssen frei von Ameisen sein. Diese verteidigen nämlich die Blattläuse, weil sie deren Honigtau mögen. 🐜 Dann haben die Marienkäferchen wenig Chancen.
- Nachdem die Marienkäferlarven bei dir angekommen sind, solltest du sie schnellstmöglich ausbringen. ⌛ Für eine allfällige, kurze Lagerung solltest du dich an die Angaben der Hersteller*innen halten. Es sind Tiere, die nicht ewig überleben können.
- Die Marienkäferlarven können beispielsweise in einem Trägermaterial geliefert werden. Dieses kannst du dann ganz einfach auf den Blättern deiner Pflanze verstreuen. 🧂
- Bei Bedarf kannst du die Behandlung nach 2-4 Wochen wiederholen.
- Achte darauf, dass du 3-5 Wochen nach dem Ausbringen deine Pflanzen nicht mit chemischen Insektiziden behandelst. 🚫 So würdest du nämlich auch gleich die nützlichen Tierchen abtöten, was wir natürlich nicht wollen.
Wenn du die Marienkäferlarven im Garten ausbringst, kann es sein, dass sie wegfliegen, sobald sie ausgewachsen sind. Um diese Abwanderung zu verhindern, kannst du sie beispielsweise mit einem speziellen Netz auf deiner Pflanze halten. 🧵
Sollte deine Pflanze unter einem sehr starken Blattlausbefall leiden, empfehlen wir dir, dass du sie vor dem Ausbringen der Nützlinge bereits mit einem biologischen Mittel behandelst. So kannst du den Befall in einem ersten Schritt minimieren. 📉
Die Nützlinge solltest du dann erst ausbringen, wenn der Belag des biologischen Mittels vollständig abgetrocknet ist. So nehmen die Marienkäferlarven sicher keinen Schaden. 👌🏼
Sobald alle Schädlinge vertilgt sind, sterben die Marienkäfer ab. Im Garten erleben sie eher ein Happy End. Dort ziehen sie nämlich einfach weiter und machen sich auf die Suche nach frischer Beute. 🔎
Australischer Marienkäfer gegen Wollläuse (Schmierläuse) (Cryptolaemus montrouzieri)
Mit dem Australischen Marienkäfer (Cryptolaemus montrouzieri) kannst du verschiedene Wolllausarten effektiv bekämpfen. Ein einzelner Australischer Marienkäfer frisst in seinem Leben nämlich etwa 300 Wollläuse bzw. Schmierläuse. 🍽️
Der Marienkäfer legt seine Eier direkt in die Wolllauskolonien ab. Dort schlüpfen dann die Larven, welche sich, genau wie die ausgewachsenen Tiere, von den Schmierläusen ernähren. Daran erkennst du, dass deine Pflanzen von Wollläusen befallen sind: 👇🏾
- Die Blätter deiner Pflanze werden gelb, wellig und schrumpelig.
In unserem Wolllaus-Blog erklären wir dir alles, was du über diesen Schädling wissen solltest. 🙌🏽
Wollläuse an einer Aloe vera.
Larve eines Australischen Marienkäfers (C: Jeffrey W. Lotz)
Wenn du dir diese beiden Fotos anschaust, denkst du dir vielleicht: «Wo ist denn der Unterschied?» 🤔
Ja, die Larven des Australischen Marienkäfers sehen den Wollläusen recht ähnlich. Die Larven sind aber vor allem gegen Ende des Larvenstadiums deutlich grösser als die Schädlinge. Zudem sind sie auch viel aktiver und spazieren frisch-fröhlich auf deinen Pflanzen umher. 🕺🏼
🤭 Darauf musst du achten, wenn du die Larven des Australischen Marienkäfers gegen Wollläuse (Schmierläuse) einsetzt:
- Die Larven des Australischen Marienkäfers solltest du nur in geschlossenen Räumen, also an Zimmerpflanzen oder im Gewächshaus, verwenden. 🪴
- Beachte vor dem Kauf die Mengenangaben der Hersteller*innen, damit du weder zu viel noch zu wenig Nützlinge bestellst. Als ungefähre Richtlinie: 20-25 Larven reichen für 3-4 XL-Pflanzen von ca. 1.5m Höhe. 📐
- Nach Ankunft der Marienkäferlarven solltest du diese gleich ausbringen. Du kannst sie nicht in den Schrank legen und warten bis du sie brauchst, weil sie bis dann höchstwahrscheinlich tot sind. 🪦
- Achte darauf, dass die Temperatur mindestens 20°C beträgt. 🌡️ In der Wohnung oder im Gewächshaus sollte es aber kein Problem sein, diese Temperatur zu erreichen.
- Bei Bedarf kannst du die Behandlung nach 2-3 Wochen wiederholen.
- Nach dem Ausbringen solltest du deine Pflanzen nicht mit chemischen Mitteln behandeln. Diese könnten nämlich auch gleich die Nützlinge abtöten. ⚠️
Sollte sich mal ein Australischer Marienkäfer aus dem Fenster schleichen, musst du dir keine Sorgen machen. Bei unseren Temperaturen können sie nicht überwintern. 🥶 Deshalb können die Australischen Marienkäfer auch nicht zu einer invasiven Art werden.
Sobald alle Schädlinge vernascht wurden, sterben auch die Marienkäfer ab. 🥲
Wenn dein Schädling nicht durch Marienkäferlarven bekämpft werden kann, hilft dir unser Schädlingsverzeichnis weiter. Dort stellen wir dir die gängigsten Pflanzenschädlinge vor und zeigen, wie du sie loswerden kannst. 🪲
Wenn du Probleme mit deiner Pflanze hast, sie gelbe oder braune Blätter bekommt oder du sonst irgendeine Pflanzenfrage hast, darfst du jederzeit unseren Pflanzendoktor Janko kontaktieren. 🩺 Er hilft dir gerne weiter.
🪲 Du möchtest wissen, welche anderen Tierchen noch zur Schädlingsbekämpfung gut sind? In unserer Nützlingsübersicht zeigen wir dir noch viele weitere Helferchen.
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